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Tiger, Frosch und Co.

Yoga ist nicht nur bei Erwachsenen in. Gerade auch die Kleinen sprechen auf die körperlichen und geistigen Übungen an. Seit Herbst 2022 findet in der Kita der GHG Tempelacker jeden Donnerstag das Kinderyoga statt. Zur grossen Freude aller Beteiligten.

Zappeln wie ein auf dem Rücken liegender Käfer. Das macht Spass.

«Der Ti, der Ta, der Tiger – der streckt sich immer wieder.» Die sechs Kita-Kinder strecken abwechselnd den linken Arm und das rechte Bein, dann den rechten Arm und das linke Bein. Es folgt der Yogafrosch: in die Hocke, Knie mit den Ellen­bogen auseinanderdrücken und Hände zusammenpressen. Das kann Roy schon, obwohl er zum ersten Mal dabei ist. Hat er etwa zuhause schon mal Yoga gemacht? Er ist noch etwas schüchtern und will lieber nichts sagen. Iyzra hingegen zeigt voller Stolz, was er im Yoga bereits alles gelernt hat. Beim Einhorn ist er unschlagbar.  

Spielerisch lernen

Seit letztem Herbst ist Yoga ein fester Bestandteil des Kita-Programms. Einmal pro Woche treffen sich sechs Kinder im Turnraum. Unter Anleitung von zwei Ergotherapeutinnen begrüssen sie die Sonne und sie üben Schlange, Hase, Katze und Hund. Bereits nach wenigen Monaten zeigt das neue Kita-Projekt Wirkung: «Die Kinder werden beweglicher und verbessern die Motorik», erzählt Tanja Johansen. Alena Eggenberger ergänzt: «Wir sehen zudem, dass die Kinder immer länger dranbleiben und sich besser auf eine Sache fokussieren können.» 

Das Einhorn ist Iyzras Lieblingsfigur.

Abwechselnd mit den doch recht anspruchsvollen Yogaübungen gibt es während der Stunde immer wieder entspannende Momente. So formen die Kinder beispielsweise mit den Händen eine Blume und die Kursleiterinnen legen ihnen einen funkelnden Stein hinein. Dann sollen sie für eine Minute an jemanden denken, den sie ganz fest gernhaben. «Man sieht gut, dass die entspannenden Übungen die Konzentrationsfähigkeit fördern», sagt Alena Eggenberger. «Und es ist spannend zu sehen, wie sich auch verschlossene Kinder beim Yoga öffnen.» 

Die Hände zum Blütenkelch geformt, erhalten die Kinder einen funkelnden Glasstein.

Grosse Freude an Ritualen

Das Kamel macht «tsch-tsch-tsch», die Raupe hebt den Po, der Käfer liegt auf dem Rücken und zappelt mit den Beinen. Das findet Ilay besonders lustig. Auch die anderen beginnen zu lachen. Zum Schluss dürfen sich die Kinder aus einer Kiste ein Instrument aussuchen. Zusammen produzieren sie ein Gewitter, das mal wieder laut, mal wieder leise wird. Das kennen sie bereits aus den früheren Stunden. «Die Kinder sprechen sehr auf Rituale an», erklärt Tanja Johansen. «Es ist für sie motivierend, zu wissen, dass sie etwas schon gut können.»

Die Weiterbildung habe sich sehr gelohnt, auch für die übrige Arbeit, findet Alena Eggenberger: «Wir können das Wissen aus der Ergotherapie im Yoga anwenden und umgekehrt. Es fliessen immer mehr Yoga-Elemente auch mit in die Therapie ein.»